Deshalb stellt Hessen allein aus der aktuellen Förderrunde des Bundesprogramms „Gigabitförderung 2.0“ mehr als 56 Millionen Euro für den Ausbau im südlichen Lahn-Dill-Kreis zur Verfügung. Digitalministerin Prof. Dr. Kristina Sinemus hat heute den Förderbescheid des Landes an Landrat Wolfgang Schuster überreicht. Dabei informierte sie sich zudem an einer Baustelle in Herborn über den Fortgang einer aktuellen Ausbaumaßnahme, mit der Gewerbegebiete bis Anfang 2025 ans Glasfasernetz angeschlossen werden. Dieses Projekt, bei dem rund 10.000 Unternehmen im Landkreis angeschlossen werden, hat das Land mit rund 11 Millionen Euro gefördert.
Glasfaseranschlüsse für rund 16.000 Haushalte, Unternehmen und Einrichtungen
„Digitale, internetbasierte Anwendungen benötigen Datenübertragung in Lichtgeschwindigkeit, da führt künftig kein Weg an Glasfaser vorbei. Wir müssen jetzt die Voraussetzungen schaffen, um Hessens Wirtschaft zukunftssicher aufzustellen. Die Hessische Landesregierung hat daher den Ausbau eines flächendeckenden Glasfasernetzes ganz oben auf der Agenda. Zum einen unterstützen wir mit Förderungen Gebiete, die nicht wirtschaftlich zu erschließen sind. Zum anderen haben wir durch die Vereinfachung von Genehmigungsverfahren oder die Einführung eines Breitbandportals zur digitalen Antragsstellung von Baumaßnahmen an mehreren Stellschrauben zur Beschleunigung und Vereinfachung des Ausbaus gedreht“, sagte Digitalministerin Sinemus bei der Übergabe.
Mit der Förderung sollen mehr als 14.000 Haushalte und 1.500 Unternehmen sowie sozioökonomische Einrichtungen wie Bahnhöfe im südlichen Lahn-Dill-Kreis bis Ende 2028 Glasfaseranschlüsse bekommen. Der Landkreis hat daher nun eine Förderzusage über mehr als 126 Millionen Euro von Bund und Land erhalten, um besonders unterversorgte Adressen, die von den Telekommunikationsunternehmen als nicht wirtschaftlich auszubauen eingestuft wurden, ans schnelle Internet bis direkt in die Gebäude anzuschließen. Auch für den Norden des Lahn-Dill-Kreises hat der Kreis einen Förderantrag im Bundesprogramm gestellt. „Wir drücken die Daumen, dass der Lahn-Dill-Kreis auch hier zum Zuge kommt. Denn wir haben das Ziel, bis 2030 flächendeckend Glasfaseranschlüsse zur Verfügung zu stellen. Nur gemeinsam können wir diesen finanziellen Kraftakt stemmen“, sagte die Ministerin.
Hintergrund
Die Förderung stammt aus dem Bundesprogramm „Gigabitförderung 2.0“, von dem zahlreiche hessische Landkreise und Gemeinden profitieren. Insgesamt sollen in dieser Ausbaustufe mehr als 60.000 Glasfaseranschlüsse in ganz Hessen hergestellt werden. Der Bund steuert dafür über 300 Millionen Euro bei. Die Hessische Landesregierung kofinanziert den Ausbau mit mehr als 245 Millionen Euro. Der Lahn-Dill-Kreis erhält davon rund 70 Millionen Euro vom Bund sowie mehr als 56 Millionen Euro vom Land. 14 Millionen Euro tragen die Städte und Gemeinden.
„Mit dem Ausbau des Glasfasernetzes im Lahn-Dill-Kreis geben wir nicht nur den Unternehmen das Werkzeug in die Hand, um wettbewerbsfähig und attraktiv zu bleiben. Wir sorgen auch dafür, dass alle Haushalte mit Highspeed-Internet versorgt werden. Schritt für Schritt werden die weißen Flecken auf der digitalen Landkarte beseitigt. Wir greifen dort ein, wo sich die Netzanbieter aus wirtschaftlichen Gründen zurückziehen“, sagte Landrat Wolfgang Schuster.
Nach den aktuellsten Zahlen des Gigabit-Grundbuchs des Bundes (Stand Mitte 2023) liegt Hessen bei der Versorgung mit Bandbreiten von 200 Mbit/s auf Platz 4 und bei 400 Mbit/s auf Platz 5 unter den deutschen Flächenländern. Auch bei der Gigabitversorgung hat Hessen seine Top-5-Platzierung gefestigt, so dass mehr als 2,1 Millionen hessische Haushalte mit 1.000 Megabit pro Sekunde im Internet surfen können. Der Anteil der direkt bis ins Haus mit Glasfaser versorgten Gebäude wurde im Vergleich zum Versorgungsstand Ende 2022 um rund 30 Prozent auf gut 21 Prozent gesteigert. „Unser 2022 mit zahlreichen Telekommunikationsunternehmen sowie Verbänden geschlossener Glasfaserpakt für Hessen trägt demnach Früchte. Wir sind auf Kurs hinsichtlich unseres Ziels einer flächendeckenden Glasfaserversorgung bis 2030“, freute sich Digitalministerin Sinemus.