Hessisches Ministerium für Digitalisierung und Innovation

„Europas Tor zum Weltraum – Hessens Griff nach den Sternen“

Hessens Digitalministerin Prof. Dr. Kristina Sinemus besuchte heute im Rahmen ihrer Sommerreise das Europäische Satellitenkontrollzentrum ‚ESOC‘ in Darmstadt, um sich über aktuelle Einsätze und Zukunftsvisionen zu informieren, und um einen Überblick über das Weltraumsicherheitsprogramm der ESA (Space Safety) zu erhalten.

Darüber hinaus stand auch das Centrum für Satellitennavigation Hessen (CESAH) auf dem Programm. Begleitet wurde die Digitalministerin von Dr. Rolf Densing, Direktor für Missionsbetrieb und ESA/ESOC-Zentrumsleiter, Dr. Holger Krag, Leiter Programm Weltraumsicherheit und Bianca Nöthling, ESA BIC Management, cesah GmbH, die der Ministerin Einblicke in die Kontrollräume und den laufenden Betrieb gaben. „Hessen ist weltweit anerkannter Standort für die Verknüpfung von Digitalisierung und Satellitenkommunikation und Weltraumtechnologie. Wir müssen diesen Standortvorteil weiter nutzen und ausbauen, um Hessen und Europa zu stärken. Weltraumgestützte Anwendungen bieten daher ein enormes Potential für unsere Industrie: Von Satelliten generierte und übermittelte Daten seien für autonomes Fahren genauso unabdingbar wie für Smart Farming oder für Anwendungen innerhalb von Industrien. Daten aus dem All, ob hochpräzise Positions- und Zeitdaten vom Satellitennavigationssystem Galileo oder Erdbeobachtungsdaten aus dem Copernicus-Programm sind der Rohstoff für Innovationen. So fördern wir mit unserem Programm Distr@l das Darmstädter Unternehmen CORAmaps, die eine auf modernster KI-Technik basierende Auswertung von Satellitendaten entwickeln, die eine frühzeitige Erkennung von Pflanzenkrankheiten bereits während des frühen Wachstumsstadiums ermöglicht. Dies ist gerade auch im Hinblick auf den Klimawandel von unschätzbarem Nutzen“, so Sinemus. Laut der gemeinsamen Studie von Roland Berger und BDI wird der Markt für weltraumgestützte Anwendungen bis 2040 auf rund 1,2 Billionen Euro wachsen.

Programm für Weltraumsicherheit der ESA

Das Zentrum beherbergt das ESA-Programm für Weltraumsicherheit, das sich auf die Eindämmung der Gefahren im Weltraum konzentriert, die die moderne Gesellschaft bedrohen: Weltraummüll könnte wirtschaftlich lebenswichtige Erdumlaufbahnen unbrauchbar machen und Satelliten zerstören. Bei der ESA reagiert der Bereich Weltraumsicherheit auf diese Bedrohungen mit neuen Technologien und Missionen, die Daten für politische Entscheidungsträger und zum Schutz der Bürger liefern. Das Raumfahrtkontrollzentrum der ESA ist ein Exzellenzzentrum, ein Motor für Innovationen und ein Impulsgeber für die Industrie. Dr. Rolf Densing, Direktor für Missionsbetrieb und ESA/ESOC-Zentrumsleiter: „Wir freuen uns über das anhaltende Interesse der Hessischen Digitalministerin an der Arbeit der ESA hier am Standort Darmstadt. Bei Themen wie Künstliche Intelligenz, Big Data, Digitale Zwillinge und Augmented Reality sprechen wir eine gemeinsame Sprache. In einer hochdigitalisierten Welt sind sensible Infrastrukturen besonders anfällig gegen Störungen, die auch aus dem Weltraum kommen können. Unsere Arbeit im Bereich Weltraumwetter leistet dabei einen wichtigen Beitrag zum Schutz dieser Infrastrukturen.“

Vielfältige Missionen des ESOC

Das ESOC steuert derzeit fast 30 Satelliten, darunter Juice, die erste europäische Mission zum Jupiter, EUCLID, ein Weltraumteleskop der ESA zur präzisen Vermessung der Expansion des Universums, und EarthCare, ein Erdbeobachtungssatellit der ESA und der japanischen Raumfahrtbehörde, der die Auswirkungen von Aerosolen und Wolken auf die Strahlung in der Erdatmosphäre untersucht. Zudem befinden sich ein Dutzend neuer Missionen in der Entwicklung für zukünftige Starts. Das ESOC unterstützt auch Missionen anderer Organisationen wie Eumetsat, die europäische Agentur für meteorologische Satelliten, sowie kommerzielle Missionen.

„Hessen und das Rhein-Main-Gebiet sind als starker Wirtschafts-, Finanz-, Hochschul- und Innovationsstandort mit einer exzellenten digitalen Infrastruktur und Rechenzentrumsdichte das Daten- und Digitalkraftzentrum in Europa. Daher freuen wir uns auch, dass am 21. und 22. Oktober der Digital-Gipfel der Bundesregierung in Frankfurt stattfindet“, schloss Sinemus.