Das Projekt „Antik und digital zugleich: Das DIORAMA FFM“ – das Digitale Ortsarchiv der Archäologie in Frankfurt am Main – nutzt diese Chancen, um archäologische Fundstellen im Stadtbild sichtbar zu machen und Informationen zu Fundorten statt auf analogen Karten direkt über eine digitale GIS-Datenbank abrufbar zu machen. Die Verknüpfung moderner Technologie mit archäologischen Daten bietet dabei einen hohen praktischen Nutzen und vielseitige Anwendungsmöglichkeiten. So erleichtert und beschleunigt es die Bearbeitung von Bauanträgen, fördert die Zusammenarbeit in wissenschaftlichen Projekten und ermöglicht einen effizienten Datenaustausch mit anderen Behörden. Nach der erfolgreichen Aufbauphase soll die Integration weiterer archäologischer Daten das System ergänzen und seine Belastbarkeit testen. Die Förderung durch das Hessische Ministerium für Digitalisierung und Innovation, mit insgesamt 80.451 Euro aus dem Programm „Starke Heimat Hessen“, unterstützt das Projekt auf diesem Weg.
„Mit dem DIORAMA FFM soll eine digitale und vielseitig nutzbare Datenbank aufgebaut werden, die historische Entdeckungen für die Gegenwart zugänglich macht und gleichzeitig Arbeitsprozesse in der Denkmalpflege deutlich effizienter und einfacher gestaltet. Durch die vielfältigen Anknüpfungspunkte des Projekts schafft die Digitalisierung hier in mehrfacher Hinsicht einen Mehrwert, den wir als Digitalministerium sehr gerne unterstützen,“ betont Digitalministerin Sinemus.
Digitalisierung ermöglicht schnelle Bauantragsbearbeitung und neue archäologische Erkenntnisse
„Die Stadt Frankfurt ist beständig im Wandel. Das DIORAMA-Projekt ermöglicht dem Denkmalamt, auf den hohen Veränderungsdruck in Bezug auf Neu- und Anbauten im dicht besiedelten Stadtgebiet zu reagieren. So profitieren alle, die in Frankfurt einen Bauantrag stellen, von einer schnellen Bearbeitung ihres Anliegens ebenso wie Planungssicherheit für ihr Bauvorhaben,“ sagt Stadtrat Marcus Gwechenberger über das Projekt, das in seinem Dezernat Planen und Wohnen angesiedelt ist.
„Archäologie in der Großstadt ist spannend und fordernd zugleich. Mit dem DIORAMA-Projekt bieten sich uns großartige Möglichkeiten: Wir können dank der Datenbank das archäologische Wissen zielgerichtet auswerten und damit archäologische Neuerkenntnisse von Steinzeit bis Moderne gewinnen, während wir zeitgleich unsere tägliche Arbeit als Genehmigungsbehörde effizienter bewältigen können,“ schwärmt Archäologin und Projektleiterin Elke Sichert.
Hintergrund
Um die Kommunen zu unterstützen, Austausch und Vernetzung zu ermöglichen, hat die Hessische Landesregierung im Frühjahr 2020 die Geschäftsstelle Smarte Regionen im Haus der Digitalministerin eingerichtet. Mit dem Programm „Starke Heimat Hessen“ werden die Kommunen bei wichtigen Zukunftsprojekten unterstützt. Dazu zählen unter anderem Kinderbetreuung, Gesundheitsversorgung oder die Stärkung des ÖPNVs. Rund 20 Millionen Euro stehen jährlich von 2020 bis 2024 im Digitalministerium zur Verfügung, die in drei Maßnahmen aufgeteilt sind. Jeweils vier Millionen Euro fließen von 2020 bis 2024 in die Digitalisierungsplattform Civento. Weitere knapp 16 Millionen Euro wurden 2020 für die Verwaltungsdigitalisierung zur Verfügung gestellt. Und drittens werden von 2021 bis 2024 jeweils bis zu 16 Millionen Euro für die Förderung kommunaler Vorhaben verwendet, die innovative Projekte in Themenfeldern der Digitalisierung kommunaler Handlungsfelder im Sinne von Smart City / Smart Region betreffen. Projekte werden mit 100.000 Euro bis 2,5 Millionen Euro unterstützt – bei einer Förderquote von 90 Prozent und einer maximalen Laufzeit von zwei Jahren.