Gruppenfoto mit Digitalministerin Prof. Dr. Kristina Sinemus

Hessisches Ministerium für Digitalisierung und Innovation

Digitalisierung gelingt am besten gemeinsam

Bad Homburg, Friedrichsdorf und Wehrheim erhalten 2,25 Millionen Euro aus Förderung smarter Kommunen im Programm „Starke Heimat Hessen“

Lesedauer:2 Minuten

Eine Datenplattform, die Smart City Daten bündelt und konsolidiert zur Verfügung stellt, digitale Stadtrundgänge oder generationenübergreifende Digitalisierungskurse. Dies sind nur drei von acht Teilmaßnahmen, die Bad Homburg, Friedrichsdorf und Wehrheim gemeinsam in einem großen Projekt umsetzen wollen. Das Projekt „Digital und smart den Limes überwinden“ wird vom Land Hessen durch die Förderung smarter Kommunen und Regionen im Programm „Starke Heimat Hessen“ gefördert. Digitalministerin Prof. Dr. Kristina Sinemus hat heute im Kaiser-Wilhelms-Bad in Bad Homburg die Förderzusage über 2,25 Millionen Euro an Bad Homburgs Oberbürgermeister Alexander Hetjes sowie die Bürgermeister Lars Keitel und Gregor Sommer überreicht.

Wichtiger Schritt zu einer Smart City

„Digitale Technologien bieten die Chance, größere Transparenz zu erhalten und verschiedene Daten miteinander zu verbinden und auszuwerten. Eine Datenplattform ist zudem ein wichtiger Schritt zu einer Smart City, da sie durch die Zusammenführung und Bereitstellung von Daten Grundlage für weitere Anwendungsfälle ist. Als Hessische Landesregierung fördern wir dies, weil wir smarte und starke Städte und Regionen wollen, damit Hessen dank Digitalisierung noch lebenswerter und attraktiver wird“, sagte die Digitalministerin. „Die Stadt-App ist zudem ein gutes Beispiel, wie Digitalisierung unmittelbaren Nutzen für Bürgerinnen und Bürger bringen kann. Interkommunale Zusammenarbeiten unterstützen wir besonders gern, da Digitalisierung gemeinsam am besten gelingt und so Ressourcen gespart werden können.“

Das Vorhaben der drei Taunus-Kommunen umfasst mehrere einzelne Projekte. Grundlage für die Umsetzung von Sensorik-Anwendungsfällen ist eine Datenplattform. Bisher gibt es vereinzelte Anwendungsfelder von unterschiedlichen Protagonisten und auf unterschiedlichen Plattformen. Erst durch die Nutzung eines möglichst großen Datenpools können alle vorhandenen Daten auf einer einheitlichen Datenplattform, zusammengeführt, aufbereitet und in nützliche Informationen umgewandelt werden. Vorhandene Quellen sollen über die Datenplattform zusammengeführt und durch neue zusätzliche Datenquellen angereichert, eine Entscheidungsgrundlage für zukünftige Nachhaltigkeitsprojekte bilden.

Zudem ist eine Aufbereitung und Visualisierung in Form eines Dashboards geplant, so dass auch die Bürgerinnen und Bürger einen Nutzen haben. Besucherinnen und Besucher werden beispielsweise an historischen und touristisch interessanten Orten via QR-Codes dazu eingeladen, Informationen digital abzurufen. Unterstützt durch eine mobile App werden an aktuelle Bedingungen angepasste Routen mit Augmented Reality Elementen, Video- und Audioinhalten aufgewertet und zielgruppengerecht angeboten. Ziel sind rund 100 QR-Codes in den drei Kommunen, die zu einer interaktiven Entdeckungstour mit interessanten und außergewöhnlichen Informationen – über die üblichen touristischen Hinweisschilder hinaus – einladen sollen. Geplant sind unter anderem digitale Reiseführer, historische Ansichten und animierte Videos.
Weiterhin soll eine Beteiligungsplattform auf Basis einer Open Source Software eingerichtet werden, mittels der Bürgerinnen und Bürger an aktuellen Vorhaben der Kommunen beteiligt werden können. Um möglichst alle an der Digitalisierung teilhaben zu lassen, ist außerdem geplant, generationenübergreifende Digitalisierungskurse anzubieten, um die Medienkompetenz zu steigern. Letzter Baustein ist die Einrichtung von digitalen Rathausinformationen. Diese sollen an den Rathäusern parallel zur klassischen Info Auskünfte erteilen oder beispielsweise Besuche anmelden, so dass Warteschlangen reduziert werden können.
„Die Digitalisierung ist eines der wichtigsten Zukunftsthemen für die Kommunen. Daher bin ich Frau Ministerin Sinemus auch sehr dankbar für die finanzielle Unterstützung unseres interkommunalen Projekts“, sagte Bad Homburg Oberbürgermeister Alexander Hetjes.

„Es ist für uns als kleinste Kommune sehr wichtig, bei diesem Projekt mitmachen zu können, denn letztlich können wir das Thema Digitalisierung nur gemeinsam in die Zukunft gerichtet vorantreiben“, ergänzt Wehrheims Bürgermeister Gregor Sommer.
Lars Keitel, Bürgermeister von Friedrichsdorf, ergänzt: „Ich freue mich auf die Zusammenarbeit mit Wehrheim und Bad Homburg und bin mir sicher, dass daraus jeder vom anderen lernen wird. Dadurch entwickeln wir passgenaue smarte Lösungen, die wiederum als Blaupause für andere Städte ähnlicher Prägung dienen können.“

Hintergrund

Um die Kommunen zu unterstützen, Austausch und Vernetzung zu ermöglichen, hat die Hessische Landesregierung im Frühjahr 2020 die Geschäftsstelle Smarte Regionen im Haus der Ministerin für Digitale Strategie und Entwicklung eingerichtet. Diese ist ein zentraler Anlaufpunkt für alle Belange im Bereich smarter Kommunen.

Mit dem Programm „Starke Heimat Hessen“ werden die Kommunen bei wichtigen Zukunftsprojekten unterstützt. Dazu zählen unter anderem Kinderbetreuung, Gesundheitsversorgung oder die Stärkung des ÖPNVs. Rund 20 Millionen Euro stehen jährlich von 2020 bis 2024 im Bereich der Ministerin für Digitale Strategie und Entwicklung zur Verfügung, die in drei Maßnahmen aufgeteilt sind. Jeweils vier Millionen Euro fließen von 2020 bis 2024 in die Digitalisierungsplattform Civento, die vom Land Hessen den Kommunen flächendeckend kostenfrei zur Verfügung gestellt wird. Die Plattform bildet einen zentralen Baustein für die Umsetzung des Onlinezugangsgesetzes im kommunalen Bereich. Zudem können Kommunen darauf Anträge elektronisch bearbeiten – ein wichtiger nächster Schritt hin zur Volldigitalisierung der kommunalen Verwaltung. Weitere knapp 16 Millionen Euro wurden 2020 für die Verwaltungsdigitalisierung zur Verfügung gestellt. Und drittens werden von 2021 bis 2024 jeweils bis zu 16 Millionen Euro für die Förderung kommunaler Vorhaben verwendet, die innovative Projekte in Themenfeldern der Digitalisierung kommunaler Handlungsfelder im Sinne von Smart City / Smart Region betreffen. Projekte werden mit 100.000 Euro bis 2,5 Millionen Euro unterstützt – bei einer Förderquote von 90 Prozent und einer maximalen Laufzeit von zwei Jahren.

Nähere Informationen unter www.digitales.hessen.de/Foerderprogramme/Starke-HeimatÖffnet sich in einem neuen Fenster oder www.smarte-region-hessen.deÖffnet sich in einem neuen Fenster.

Schlagworte zum Thema