Hessisches Ministerium für Digitalisierung und Innovation

„Digitale Technologien ermöglichen Datenanalyse quasi auf Knopfdruck“

Die Arbeiten am wegweisenden Projekt „Offene Kommunale Datenplattform“ schreiten voran. Im November wurde die Umsetzung der Plattform ausgeschrieben. Projektstart war im April 2023.

Die Kooperation der Landkreise Darmstadt-Dieburg und Wetteraukreis wird vom Hessischen Ministerium für Digitalisierung und Innovation mit rund 1,8 Millionen Euro aus dem Förderprogramm „Starke Heimat Hessen“ zur Förderung smarter Kommunen und Regionen unterstützt und soll die Digitalisierung und Analyse von Sozialdaten von Grund auf verbessern. Im Kern geht es darum, dass Verwaltungen durch eine umfangreiche Datenanalyse soziale Bedarfe früher erkennen und entsprechend gegensteuern können – etwa durch passgenaue Angebote.

„Daten sind eine wichtige Ausgangsbasis für viele Entscheidungen und werden aus den unterschiedlichsten Quellen gesammelt. Dank digitaler Technologien wird die Kombination und Auswertung verschiedener Quellen möglich – und dies quasi auf Knopfdruck. Hier bringt Digitalisierung deutliche Erleichterungen und hilft bei wichtigen Entscheidungen“, unterstrich Digitalministerin Prof. Dr. Kristina Sinemus.

Projekt schreitet voran

Seit dem Projektstart im April 2023 wird an der Entwicklung einer Datenplattform gearbeitet, die Sozialdaten aus unterschiedlichen Quellen automatisiert sammelt, verknüpft und mithilfe von Business-Intelligence-Lösungen (BI) analysiert. Ziel ist es, sowohl interne Daten aus den Sozial- und Jugenddezernaten als auch öffentlich zugängliche Daten zu nutzen, um fundierte, datenbasierte Entscheidungen zu ermöglichen. Um das ambitionierte Vorhaben voranzutreiben, wurden in beiden Landkreisen jeweils zwei Mitarbeitende eingestellt, die in enger Zusammenarbeit mit externen Dienstleistern das Projekt umsetzen. Anfang 2024 gab es eine umfassende Anforderungsanalyse. Dazu wurden mehrere Workshops mit insgesamt 17 verschiedenen Fachbereichen und Fachdiensten veranstaltet. Auf Grundlage der Ergebnisse wurde eine Markterkundung durchgeführt. Im November 2024 folgte die Ausschreibung für die Implementierung und den Betrieb der Datenplattform, die auf reges Interesse bei Unternehmen stieß.

Das Projekt verspricht eine deutliche Effizienzsteigerung: Mitarbeitende der Sozial- und Jugenddezernate erhalten einen direkten Zugang zu Daten und Analysen, um Maßnahmen und Ressourcen besser zu planen. Perspektivisch soll ein Open-Data-Portal entstehen, das interessierten Bürgerinnen und Bürgern den Zugang zu den Daten ermöglicht und somit für mehr Transparenz sorgt.

„Mit der Offenen Kommunalen Datenplattform setzen Darmstadt-Dieburg und der Wetteraukreis ein starkes Zeichen für die Digitalisierung und die moderne Verwaltung“, sagt die Sozialdezernentin des Landkreises Darmstadt-Dieburg, Christel Sprößler: „Die Landkreise arbeiten gemeinsam an einem Leuchtturmprojekt in Hessen in Sachen Datenverarbeitung, von dem sowohl die Verwaltungen als auch die Bürgerinnen und Bürger profitieren werden.“ Und natürlich, so Sprößler weiter, könnten von diesem Modellprojekt in der Folge auch andere Kreise und Kommunen profitieren.

Marion Götz, Kreisbeigeordnete und Sozialdezernentin des Wetteraukreises, erklärt: „Die Offene Kommunale Datenplattform wird ein wichtiger Meilenstein sein, um soziale Bedarfe frühzeitig zu erkennen und gezielt darauf zu reagieren. Durch die intelligente Verknüpfung und Analyse von Daten schaffen wir eine belastbare Grundlage, um unsere Angebote in den Bereichen Soziales und Jugend noch effektiver und bedarfsgerechter auszurichten. Mit diesem Projekt gehen beide Landkreise einen entscheidenden Schritt hin zu einer modernen und datenbasierten Verwaltung.“

Hintergrund

Um die Kommunen zu unterstützen, Austausch und Vernetzung zu ermöglichen, hat die Hessische Landesregierung im Frühjahr 2020 die Geschäftsstelle Smarte Regionen im Haus der Digitalministerin eingerichtet. Mit dem Programm „Starke Heimat Hessen“ werden die Kommunen bei wichtigen Zukunftsprojekten unterstützt. Dazu zählen unter anderem Kinderbetreuung, Gesundheitsversorgung oder die Stärkung des ÖPNVs. Rund 20 Millionen Euro standen jährlich von 2020 bis 2024 im Digitalministerium zur Verfügung. Unter anderem wurden daraus die Digitalisierungsplattform Civento finanziert sowie jeweils bis zu 16 Millionen Euro für die Förderung kommunaler Vorhaben verwendet, die innovative Projekte in Themenfeldern der Digitalisierung kommunaler Handlungsfelder im Sinne von Smart City / Smart Region betreffen. Projekte werden mit 100.000 Euro bis 2,5 Millionen Euro unterstützt. Auch 2025 sollen das Förderprogramm sowie Civento weiter finanziert werden.