Die Gesundheitsstadt Bad Nauheim verfügt im Bereich Smart City über eine umfangreiche Expertise und landet nicht ohne Grund regelmäßig auf den vordersten Plätzen nationaler Smart City Rankings. Mit einer digitalen Agenda, einer Vielzahl an smarten Projekten sowie einem „Digitalen Innenstadt-Managementsystem“ (DIM) zählt der hessische Kurort bundesweit zu den absoluten Vorreitern im Bereich Smart City. Das DIM-Projekt wurde bereits 2022 mit 936.540 Euro aus dem Programm „Starke Heimat Hessen“ gefördert. Auf Basis einer urbanen Datenplattform und zahlreicher Sensoren, werden dabei Daten beispielsweise zur Mobilität und Sauberkeit intelligent miteinander verknüpft, um evidenzbasierte Entscheidungen treffen und Ressourcen nachhaltig einsetzen zu können. So können inzwischen beispielsweise Besucherströme gemessen, die optimale Leerungsfrequenz von Mülleimern bestimmt und somit auch die Lebens- und Aufenthaltsqualität in Bad Nauheim weiter erhöht werden. Damit auch andere kommunale Akteurinnen und Akteure noch stärker von der Expertise und den Erfahrungen um realisierte, nachnutzbare Use Cases profitieren können, soll mit dem Smart Region Hub Bad Nauheim ein zentraler Austausch- und Erfahrungsort geschaffen werden. Das Projekt wird vom Hessischen Ministerium für Digitalisierung und Innovation durch das Programm „Starke Heimat Hessen“ zur Förderung smarter Kommunen und Regionen mit 1,06 Millionen Euro gefördert. Digitalministerin Prof. Dr. Kristina Sinemus hat heute den Förderbescheid an Bad Nauheims Bürgermeister Klaus Kreß überreicht.
„Digitalisierung bedeutet immer auch voneinander zu lernen, gemeinsam Erfahrungen auszutauschen und so etablierte Strukturen durch digitale smarte Lösungen zukunftsfähig und resilient weiterzuentwickeln. Bad Nauheim zählt dabei zu den absoluten Vorreitern und hat mit seinen Smart City-Projekten Vorbildcharakter für viele weitere Städte und Gemeinden in Hessen. Ich freue mich deshalb, dass wir als Hessisches Ministerium für Digitalisierung und Innovation dieses Vorhaben heute unterstützen können. Wir brauchen smarte und damit starke Städte und Gemeinden in Hessen, in denen digitale Anwendungen entstehen, die den Menschen im Alltag, im Arbeits- und Wirtschaftsleben oder auch im Bereich der Gesundheitsversorgung das Leben erleichtern. Dazu braucht es Vernetzung, dazu braucht es den gemeinsamen Austausch und genau das wollen wir mit dem Smart Region Hub Bad Nauheim fördern“, erklärte die Digitalministerin.
Digitalisierung bietet großes Potential
Neben den Smart Region Hubs in Bad Hersfeld und im Werra-Meißner-Kreis soll nun auch der Smart Region Hub Bad Nauheim als zentrale Anlaufstelle für lokale Akteurinnen und Akteure dienen, um sich zu informieren, zu vernetzen und gemeinsam digitale Entwicklungsprojekte in der Region zu initiieren. Hier sollen Wissen und Erfahrungen um realisierte, nachnutzbare Use Cases weitergegeben werden, um den Transfer solcher smarten Lösungen auf andere Kommunen zu fördern und deren Nutzen zu steigern.
Die Gesundheitswirtschaft spielt in Bad Nauheim eine herausragende Rolle und bietet gerade im Bereich der Digitalisierung großes Potenzial. Der Smart Region Hub soll deshalb auch ein Netzwerk mit Kliniken und anderen hessischen Heilbädern und Kurorten aufbauen und Raum schaffen für innovative Ideen und digitale Lösungen. „Mit dem dritten Smart Region Hub in Bad Nauheim setzen wir einen Schwerpunkt auf den so wichtigen Bereich des Gesundheitswesens und wollen auch hier den Transfer innovativer Projekte und smarter Lösungen auf andere Kommunen steigern“, so die Digitalministerin abschließend.
„Das Smart Region Hub unterstützt unseren Weg, die Zukunftsfähigkeit der Gesundheitsstadt durch Einsatz digitaler Technologie und smarter Lösungen zu stärken. Im Rahmen unserer Digitalstrategie legen wir seit 2018 den Fokus darauf, uns noch stärker an den Bedürfnissen der Menschen in der Stadt zu orientieren, datengestützt bessere Entscheidungen zu treffen und unsere Ressourcen zielgerichteter einzusetzen”, erklärte Bürgermeister Klaus Kreß. „Im Smart Region Hub geben wir Erfahrungen weiter – dabei reden wir genauso über Erfolge wie über Dinge, die wir künftig anders machen möchten.“
Hintergrund
Um die Kommunen zu unterstützen, Austausch und Vernetzung zu ermöglichen, hat die Hessische Landesregierung im Frühjahr 2020 die Geschäftsstelle Smarte Regionen im Haus der Digitalministerin eingerichtet. Mit dem Programm „Starke Heimat Hessen“ werden die Kommunen bei wichtigen Zukunftsprojekten unterstützt. Dazu zählen unter anderem Kinderbetreuung, Gesundheitsversorgung oder die Stärkung des ÖPNVs. Rund 20 Millionen Euro stehen jährlich von 2020 bis 2024 im Digitalministerium zur Verfügung, die in drei Maßnahmen aufgeteilt sind. Jeweils vier Millionen Euro fließen von 2020 bis 2024 in die Digitalisierungsplattform Civento. Weitere knapp 16 Millionen Euro wurden 2020 für die Verwaltungsdigitalisierung zur Verfügung gestellt. Und drittens werden von 2021 bis 2024 jeweils bis zu 16 Millionen Euro für die Förderung kommunaler Vorhaben verwendet, die innovative Projekte in Themenfeldern der Digitalisierung kommunaler Handlungsfelder im Sinne von Smart City / Smart Region betreffen. Projekte werden mit 100.000 Euro bis 2,5 Millionen Euro unterstützt – bei einer Förderquote von 90 Prozent und einer maximalen Laufzeit von zwei Jahren.