Das sogenannte Lückenschluss-Programm richtet sich an kleinere unterversorgte Gebiete, die nach einem bereits geplanten, laufenden oder abgeschlossenen privatwirtschaftlichen Ausbau im übrigen Gemeindegebiet verblieben sind.
„Wir brauchen flächendeckendes Glasfaser, um für die Technologien der Zukunft gerüstet zu sein. Deshalb ist es wichtig, dass auch nach einem abgeschlossenen privatwirtschaftlichen Ausbau noch unterversorgte Adressen dank Förderung ausgebaut werden, um allen Zugang zum schnellen Internet zu ermöglichen“, sagte Digitalministerin Prof. Dr. Kristina Sinemus.
Lückenschluss-Förderprogramm im Rahmen der „Gigabitförderung 2.0“
Die Gesamtkosten des Projekts belaufen sich auf insgesamt 900.000 Euro. Der Bund trägt im vorliegenden Fall 50 Prozent, das Land 40 Prozent und die Kommune den Rest. Die Förderung stammt aus dem dritten Förderaufruf des Lückenschluss-Förderprogramms im Rahmen der „Gigabitförderung 2.0“ des Bundes. Der Bund hatte im März den Aufruf für das Lückenschlussprogramm gestartet. Schon nach weniger als einer Woche war das zur Verfügung stehende Fördervolumen ausgeschöpft. In Hessen profitieren von diesem Aufruf insgesamt sieben Kommunen. Nach Hessen fließen daher aus dem Bundeshaushalt insgesamt rund 2,9 Millionen Euro. Das Land steuert hier rund 2 Millionen Euro bei. Ziel des Lückenschlussprogramms ist eine präzise und schnellere Erschließung von geringfügigen Versorgungslücken unter Nutzung von Synergien, so dass sich der Tiefbauaufwand als größtem Kostenfaktor reduziert. Gesamtprojektausgaben in Höhe von 1 Million Euro gelten im Lückenschlussprogramm als Förderhöchstgrenze.
Bürgermeister Daniel Rühl: „Ich freue mich, dass wir nunmehr auch die Glasfaserversorgung in den Stadtteilen Schwickershausen und Dombach sicherstellen können, nachdem der Rest der Stadt Bad Camberg von verschiedenen Unternehmen bereits eigenwirtschaftlich ausgebaut wurde.“ Der Bürgermeister dankt dem Landkreis, insbesondere dem Kreiskoordinator Martin Rudersdorf, für die Initiative und Abwicklung des Förderverfahrens, das zeitnah mit einer öffentlichen Ausschreibung umgesetzt werden soll. Nach dem gesteckten Zeitplan soll mit den Tiefbauarbeiten im kommenden Jahr begonnen werden. Die Fördermittel sollen zum Glasfaserausbau im Stadtteil Dombach genutzt werden. Im sogenannten zweiten Förderaufruf wurden im vergangenen Jahr bereits Fördermittel zum Glasfaserausbau im Stadtteil Schwickerhausen bewilligt.
Hintergrund
Der Ausbau der digitalen Infrastruktur heute ist der Wirtschaftsmotor von morgen. Laut der aktuellen Marktanalyse des Branchenverbands Breitbandkommunikation e.V. (BREKO) mit Stand Juni 2025 beträgt die Glasfaserausbauquote in Hessen 61 Prozent (Homes passed). Damit liegt Hessen im bundesweiten Vergleich gemeinsam mit Mecklenburg-Vorpommern auf Platz 5 der Flächenländer. Die Glasfaserausbauquote beschreibt den Anteil der Haushalte, Unternehmen und öffentlichen Einrichtungen, in deren Nähe eine Glasfaserleitung zumindest in der Straße liegt. Für einen Glasfaseranschluss haben sich bereits knapp 36 Prozent der Haushalte, Unternehmen und Behörden entschieden (Homes connected), damit liegt Hessen auf Platz 4 aller Bundesländer. Sowohl bei der Ausbau- als auch Anschlussquote belegt Hessen unter den sieben süddeutschen Bundesländern auf dem ersten Platz.