Hessisches Ministerium für Digitalisierung und Innovation

Ausbau der ,letzten Meile‘ ist perspektivisch wichtig

Digitalministerin Sinemus überreicht Förderbescheid über rund 39 Millionen Euro zum Ausbau „Grauer Flecken“ im Landkreis Fulda

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In den nächsten fünf Jahren sollen im Landkreis Fulda knapp 17.000 Glasfaseranschlüsse entstehen, durch die rund 15.000 Haushalte sowie rund 2.200 Adressen vorwiegend von Gewerbebetrieben ans super schnelle Internet angeschlossen werden. Möglich wird dies durch das Förderprogramm für sogenannte „Graue Flecken“, durch das Bund und Land 90 Prozent der Kosten – Bund bis zu 49 Millionen Euro, Land bis zu rund 39 Millionen Euro – des fast 100 Millionen Euro teuren Ausbaus übernehmen. Digitalministerin Prof. Dr. Kristina Sinemus hat heute im Fuldaer Haus in Poppenhausen (Wasserkuppe) den Förderbescheid des Landes über rund 39 Millionen Euro an Landrat Bernd Woide überreicht. Das beliebte Freizeitziel ist ein Gebäude, das vom Ausbau profitiert.

Große Herausforderung aber notwendig und sinnvoll

„Sie haben im Landkreis Fulda erfolgreich den flächendeckenden Ausbau bis an die Kabelverzweiger abgeschlossen, der eine wichtige Grundlage für den weiteren Ausbau bietet. Nun geht es um die ,letzte Meile‘, also die Verlegung von Glasfaseranschlüssen bis in die Gebäude hinein. Das ist eine besonders große Herausforderung, da sich die benötigten Glasfaser-Kilometer vervielfachen und damit auch die benötigten Bauressourcen und die Kosten“, unterstrich die Ministerin. „Diese Investition ist zwar hoch, aber notwendig und sinnvoll, um der zunehmenden Vernetzung der Gesellschaft und immer datenintensiveren Anwendungen zu begegnen. Perspektivisch kann dies nur Glasfaser leisten, die außerdem auch noch zur Nachhaltigkeit beiträgt.“ Hessen hat sich in der Gigabitstrategie 2018 das Ziel gesetzt, bis 2030 flächendeckend Glasfaseranschlüsse zur Verfügung zu stellen.

„Mit der Förderung und dem weiteren Ausbau kommen wir unserem Ziel, jeden Haushalt im Landkreis mit einem Glasfaseranschluss zu versorgen, einen großen Schritt näher. Wir möchten mit dem flächendeckenden Ausbau erreichen, dass Gewerbe-, Handwerks- und landwirtschaftliche Betriebe aber auch Privathaushalte zukunftsfähig aufgestellt sind. Da ein solch großes Vorhaben ohne Fördermittel absolut nicht möglich wäre, möchte ich mich ganz besonders bei Bund und Land für die finanzielle Unterstützung bedanken“, sagte Landrat Bernd Woide.

Sinemus zeigte sich erfreut, dass nach den jüngsten Erhebungen im Gigabit-Grundbuch die gigabitfähigen Anbindungen in Hessen um stolze 13 Prozentpunkte auf rund 66 Prozent gesteigert werden konnten. Demnach verfügen zwei von drei hessischen Haushalten über einen Internetanschluss von 1 Gbit/s. Auch bei der Versorgung mit 100 Mbit/s sowie 200 Mbit/s belegt Hessen jeweils Platz 4 im Vergleich mit den Flächenländern. „Die Ausbaudynamik ist auch im Landkreis Fulda besonders hoch. Daher ist es nicht verwunderlich, dass schon alle 64 Schulen in Trägerschaft des Landkreises mit einem Glasfaseranschluss versorgt sind und bereits 95 Prozent der Haushalte mit mindestens 100 Mbit/s surfen können. Damit liegt der Landkreis sogar noch über dem bereits sehr guten hessischen Gesamtdurchschnitt“, lobte die Ministerin.

Zum Hintergrund

Im Frühjahr 2021 ist das Graue-Flecken-Förderprogramm des Bundes gestartet. Damit ist es möglich, den Ausbau von FTTB/H-Netzen in Gebieten zu fördern, in denen die Verbindungsgeschwindigkeit unter 100 Mbit/s liegt. Zuvor waren nur sogenannte „Weiße Flecken“ förderfähig, also Gebiete, in denen die Versorgung unter 30 Mbit/s lag. Ein gesonderter Fall sind Anschlüsse für sozioökonomische Schwerpunkte wie zum Beispiel für Schulen, Krankenhäuser, kleine und mittlere Unternehmen sowie Gewerbegebiete. Diese dürfen prioritär angebunden werden. Eine Förderung darf generell nur dann vorgenommen werden, wenn auf absehbare Zeit durch privatwirtschaftliche Unternehmen kein Ausbau erfolgt. Der Bund trägt in diesen Fällen bis zu 50 Prozent der zuwendungsfähigen Ausgaben, die Bundesländer bis zu 40 Prozent.

Der Landkreis Fulda profitiert somit nach dem Main-Kinzig-Kreis als zweiter Kreis in Hessen von der Kofinanzierung des Landes Hessen im Förderprogramm „Graue Flecken“. Das Projektvolumen in beiden Landkreisen beträgt insgesamt knapp 300 Millionen Euro, wovon bis zu 120 Millionen Euro das Land Hessen zur Verfügung stellt.

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