Wiesbaden. Das Förderprogramm Distr@l – Digitalisierung stärken, Transfer leben – wurde um eine neue Förderlinie ergänzt. Sogenannte „Digitale Pioniere“ können ab sofort kleinen und mittelständischen Unternehmen mit gering ausgeprägten digitalen Kompetenzen den Weg in die Digitalisierung ermöglichen. Insbesondere Unternehmen im ländlichen Raum stehen hierbei im Fokus. Gefördert werden sollen in dieser Förderlinie innovative Transferprojekte zur Digitalisierung, indem eine Person – die Digitale Pionierin / der Digitaler Pionier – jeweils in Teilzeit an einer Professur an einer Hochschule und in einem Unternehmen angestellt ist. Gefördert werden die Ausgaben an der Hochschule für einen wissenschaftlichen Mitarbeiter in Höhe von 100 Prozent einer halben Stelle. Die Kosten der anderen Hälfte der Stelle trägt das Unternehmen aus Eigenmitteln. So können Unternehmen auf die neuesten Forschungsergebnisse einer Hochschule zugreifen und ein neues Produkt oder Verfahren praxisnah entwickeln. Auf der anderen Seite können die Doktoranden im Rahmen ihrer Promotion anwendungsorientierte Erfahrungen sammeln, indem sie die erarbeiteten wissenschaftlichen Erkenntnisse direkt im betrieblichen Umfeld auf ihre Eignung untersuchen.
„Mit unserer Distr@l-Förderung ermöglichen wir eine wirtschaftlich wertvolle Verzahnung von Wissenschaft und Praxis - eine Win-Win-Situation für beide Seiten“, betont die Hessische Ministerin für Digitale Strategie und Entwicklung, Prof. Dr. Kristina Sinemus. Die Hochschule als Trägerin des Vorhabens übernimmt die Koordination und administrative Abwicklung der Förderung sowie die wissenschaftliche Begleitung im Rahmen der Promotion. Das beteiligte Unternehmen kann sich ganz auf die Durchführung des konkreten Transferprojekts konzentrieren.
„Anhand konkreter gesellschaftlicher, wirtschaftlicher und wissenschaftlicher Problemstellungen wird hier der unmittelbare Transfer aktueller wissenschaftlicher Erkenntnisse in die Wirtschaft beschleunigt“, so die Ministerin. „Mit unserem Förderprogramm Distr@l haben wir einen weiteren entscheidenden Zukunftspflock eingeschlagen; insbesondere kleinen und mittelständische Unternehmen im ländlichen Raum wird so innovative Digitalisierung ermöglicht und der wissenschaftliche Nachwuchs lernt die Bedürfnisse und Besonderheiten der Wirtschaft kennen“.
Mit dem Förderprogramm Distr@l unterstützt die Hessische Landesregierung digitale Forschungs- und Entwicklungsprojekte, die einen hohen Innovationsgrad aufweisen. Die hohe Nachfrage seit Programmstart von Distr@l im Dezember 2019 von über 520 Anfragen und rund 280 eingegangenen Konzepten zeigt die hohe Relevanz, auf die Herausforderungen der digitalen Transformation in Wirtschaft und Gesellschaft schnell und dynamisch zu reagieren. Mit dem nun 59. bewilligten Projekt wurde insgesamt bereits ein Fördervolumen von rd. 15,8 Mio. Euro gebunden. Die damit verbundene hohe hessische Innovationskraft zeigt sich ebenso in den rd. 10 Mio. Euro Ko-Finanzierung, die dabei durch die Antragsteller/Wirtschaft zusätzlich bereitgestellt werden.